Inge Löhnig – In weißer Stille
Und noch ein deutscher Kriminalroman, der mir ein wenig Zeit im Urlaub vertrieb: Inge Löhnigs In Weißer Stille. Von der eigentlichen Geschichte her fand ich den Roman recht passabel, der Schreibstil ist professionell, vielleicht zum Teil ein wenig ausschweifend. Genrezuordnung und Klappentext deuten auf einen spannenden Krimi hin (klar, hier würde niemand etwas von einer langweiligen Balade schreiben). Leider entspricht der Inhalt nur wage dem Klappentext, laut dem Kommissar Dühnfort in einem düsteren Mordfall ermittelt.
Ja, es wird ermittelt, soweit mal zum Thema “Kriminalroman”. Allerdings lesen sich die von dem Kripo-Team um Dühnfort durchgeführten Untersuchungen eher als Beiwerk zu einem Drama um eine gewaltsame Familientragödie. Nicht nur, dass die Story für mich komplett ohne die Kriminalisten ausgekommen wäre (bzw. als Randbemerkungen zur Story). Auch wird die Handlung durch unbedeutende Nebenfäden aufgebläht, die mit gutem Willen zur Darstellung der Charaktere dienen.
Mit einer etwas anderen Erzählweise hätte dies ein guter Thriller werden können, so bleibt für mich nur ein etwas verwursteter Roman mit kriminellem und, beigemischtem, kriminalistischem Treiben über. Schade.