Sebastian Fitzek – Passagier 23
Ist es eigentlich verkehrt, hier von dem deutschsprachigen Vorzeigeautor in Sachen Thriller zu spreichen. Zumindest jedoch hat es Sebastian Fitzek schon mehrfach auf die deutschen Bestsellerlisten geschafft. Zuletzt hatte ich seine beiden Augensammler-Bücher verschlungen, von denen ich ja begeistert war. Nun also wieder mal ein Fitzek auf meinem Reader, dem ich meine volle Aufmerksamkeit widmete.
In Passagier 23 greift er ein Thema auf, das dieses Jahr interessanterweise mehrfach auch im echten Leben ins Rampenlicht gezogen wurde: Selbstmorde auf Kreuzfahrtschiffen. Bzw. allgemeiner das Verschwinden von Leuten, denn nicht immer sind sie dann ja auch tot. In dem Roman untersucht ein recht kaputter Kommissar in Eigenregie die merkwürdigen Vorfälle um Selbstmorde auf einem solchen Schiff, auf eben jenem auch seine Frau sich selbst und ihrem gemeinsamen Sohn das Leben genommen haben soll. Recht schnell wird klar, dass hier ein Serienmörder am Werk ist und das Meer ein toller Ort ist, um Leichen loszuwerden.
Insgesamt las sich der Roman flüssig und auch recht spannend. Wahrlich gespickt mit Wendungen und Enthüllungen, von denen ich zumindest kaum eine vorhergesehen habe. Leider jedoch haben mich die Charaktere ziemlich enttäuscht. Keiner von ihnen hat mich von sich eingenommen, kein Protagonist, mit dem ich mich nur annähernd identifizieren oder zumindest mit dem ich mitfiebern konnte. Ich habe die gesamte Handlung irgendwie sehr distanziert von mir als Leser empfunden. Was im Endeffekt zu einem eher unzufriedenen Leseerlebnis geführt hat.
Diesmal also leider nicht so meins, dieser Fitzek. Technisch toll, atmosphärisch eher dünn.