Axel Hollmann – Schlaglicht. Ein Fall für Julia Wagner

Es ist das dritte Buch aus der Julia Wagner Reihe: Schlaglicht. Und wieder jagt die (Möchtegern-)Journalistin ihren Schlagzeilen hinterher. Diesmal der Geschichte eines abgehalfterten Schlagersängers, der nun im Krankenhaus seinem Tod entgegenschlief. Doch dies gerät in den Hintergrund, als sich ein Mörder auf der Bildfläche erscheint, der sich in Serie setzen will. Auf Frauen hat er es abgesehen und er nutzt Julia mittelbar, um ihn in die Zeitung zu bringen. Dabei gerät sich Julia natürlich mit der Polizei in die Wolle, wo ausgerechnet ihr Ex-Freund in die Ermittlungen involviert ist. Um die Ermittlungen durch Julia dreht es sich im Großen und Ganzen auch, um ihr auf und nieder. Denn die Höhepunkte des Romans stehen bereits im Klappentext und werden so nur noch zu einer Erwartung.

Julia Wagner kann einigermaßen gut Fotos schießen und hat dabei ab und an Glück, an den richtigen Orten und Zeiten zu sein. Redaktionelle Texte zu verfassen, die man auch in der Zeitung abdrucken kann, dazu ist sie eher ungeeignet. Sie deshalb als Journalistin zu bezeichnen ist dann doch ein wenig hochtrabend. Ihr Chancen auf einen Journalistenpreis anzudichten, eher unglaubwürdig. Diesen Preis als eine starke Motivation für ihre Handlungen zu postulieren, macht es aus meiner Sicht nicht glaubhafter. Zudem ist sie “tough”, was sich eigentlich eher in einem rüpelhaften und egoistischen Verhalten zeigt. Auf der anderen Seite kriecht sie dann immer vor ihre Chefin, die sie eine Freundin nennt, dahin. Auf ihre Art erinnert mich Julia ein wenig an Jessica Jones, nur mit fehlendem Sympathiefaktor. Was sich auch im dritten Roman für mich nicht ändert. Zudem hat sie anscheinend seit Band 2 nichts dazugelernt. Immerhin ist sie wohl unverwüstlich, springt mit kaputtem Fuß über hohe Zäune und rennt noch dazu wie eine Sprinterin.

Ja, auch dieser Fall ist recht unterhaltsam geschrieben. Wobei mir die Charaktere dieses Mal nicht so begeistert haben, wie in den Vorgängern. Immer wieder kommt Julia mit ihren Scharaden durch. Eine persönliche Entwicklung der Reporterin konnte ich im Laufe der Handlung auch nicht erkennen. Eventuell eine Eigenheit bei Serienhelden.  Gestört haben mich auch diverse Fehler im Roman, ein gutes Korrektorat wäre da eventuell auch angebracht.

schulz