Andreas Gruber – Todesfrist
Ein echtes Lesevergnügen hat mich mit diesem Roman des Wiener Autors überrascht. Eigentlich eher ein Zufallskauf, hat mich der Erzählstil und die Handlung gut in ihrem Bann gehalten. Wenn auch die Protagonisten zum Hauptteil Polizeibeamte sind, bis auf eine Psychologin, die allerdings auch für die Polizei gearbeitet hat, handelt es sich um einen Thriller und keinen Krimi (steht auch so auf dem Roman). Der Täter ist eigentlich schon frühzeitig dem Leser bekannt und es geht eher daraum, ob und wie er gefasst wird.
Ein kleiner Wermutstropfen vorweg, der jedoch nicht den Autor trifft: Klappentext und Buchbeschreibung (innen) stimmen nur wage mit dem Handlungsablauf überein. Und auch das Fitzek Zitat “überraschende Wendungen” trifft auf diesen Roman überhaupt nicht zu. So gerne ich den Roman gelesen und die Handlung verfolgt habe, spannend ist es schon, aber weniger überraschend und eigentlich wendefrei weil rasant geradeaus.
Nach einer “Kurzvorstellung” des Täters und entsprechenden Taten geht es mit der Kommissarin Sabine Nemez los, die selbst Betroffene ist, ermitteln will, aber natürlich nicht darf (kennt man ja). Im Gegensatz zum Klappentext darf sie dann den skurilen BKA Ermittler Maarten S. Sneijder auf dessen Wunsch hin bei der Ermittlung unterstützen, während der Serienmörder weiterhin dabei ist, Frauen frei nach Kinderbuch abzumurksen. Im parallelen Strang wird die Psychologin Helen Berger in eine der Taten mit einbezogen, die dann auf eigene Faust ermittelt.
Mit mehreren Handlungs- und Ermittlungsorten sowie ein wenig Täterjagen ist der Verlauf des Buches schon fast filmreif. Gerne mehr davon.